In vielen Kitas herrscht desolater Ausnahmezustand. Nahezu alle bedeutenden Kindheitspädagogen warnen vor einem Kollaps des Betreuungssystems. DIE ZEIT hat kürzlich Sorgen von Eltern und Mitarbeitern der Einrichtungen zusammengestellt, die wir hier auszugsweise zur Kenntnis geben:
„Es ist eine Massenabfertigung, was derzeit vielerorts droht",resümiert der Leiter des Zentrums für Kindheits- und Jugendforschung an der Evangelischen Hochschule Freiburg: "Die Kita als eine Bildungseinrichtung, als ein Ort, an dem man auf Bedürfnisse von Kindern eingeht – von diesen Ansprüchen verabschieden wir uns gerade."
„Wir müssen die Kinder ständig vertrösten",
berichtet eine Kita-Leiterin aus Sachsen-Anhalt. "Jemand will ein Brettspiel
spielen, etwas erzählen, braucht Hilfe beim Ausschneiden. Für solche wichtigen
Dinge ist häufig keine Zeit. Wir Erzieherinnen haben uns für diesen Beruf
entschieden, weil wir gern mit Kindern arbeiten und an frühkindliche Bildung
glauben. Doch im Alltag passen wir oft einfach nur auf, dass niemandem etwas
Schlimmes passiert.“ Auch für Fortbildungen bleibt keine Zeit.
„Wo verläuft die Grenze zur Kindeswohlgefährdung?", fragt sich eine
Erziehungswissenschaftlerin: "Wenn ein eher schüchternes Kind im Kita-Alltag kaum Beachtung findet und seine vielleicht leisen Signale andauernd übersehen und überhört werden, kann dies langfristig negative Folgen für Selbstbild und Entwicklung haben. Wenn es nachmittags ständig müde und weinerlich ist, aber noch drei Stunden bleiben muss, können die kindlichen Regulationsfähigkeiten permanent überfordert werden.“
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