1,5 Milliarden Euro für Nachhilfe

Etwa jeder achte Schüler (12,2 %) von insgesamt neun Millionen Schülern an allgemeinbildenden Schulen bekommt Nachhilfe. Eltern geben jährlich dafür bis zu 1,5 Milliarden € aus.

Bereits in der Grundschule ist Nachhilfe an der Tagesordnung. Besonders häufig wird sie in Anspruch genommen, wenn es am Ende der Grundschulzeit um die Empfehlung für die weiterführende Schule geht. Im Jahr 2006 erhielten im Bundesdurchschnitt 14,8 % der Viertklässler Nachhilfe in Deutsch. In Baden-Württemberg waren es 18,5 %, in Mecklenburg-Vorpommern 8,8 %.

In Hamburg sind die durchschnittlichen Ausgaben pro Schüler mit jährlich 131 € am höchsten. Der Bundesdurchschnitt beträgt 108 €.

Nachhilfe ist längst keine zeitlich begrenzte Ausnahmeerscheinung für leistungsschwächere Schüler mehr. Sie hat sich zu einem etablierten, privat finanzierten Unterstützungssystem neben dem öffentlichen Schulsystem entwickelt.

Die starke Nachfrage nach privatem Ergänzungsunterricht sei ein deutlicher Ausdruck dafür, dass Eltern mit dem Schulsystem unzufrieden seien, sagte Jörg Dräger von der Bertelsmann Stiftung. „Sie haben den Eindruck, dass ihre Kinder im Schulunterricht nicht bestmöglich gefördert werden, und Nachhilfe soll diese fehlende individuelle Förderung ausgleichen.“

siehe auch: Die Qualität der Lehrer bestimmt den Schulerfolg

Quelle: Bertelsmann Stiftung 2010

Verantwortung für die Familie e.V.