DGB will Krippenzwang

Die Vize-Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Ingrid Sehrbrock (CDU), fordert eine stärkere Rolle des Staates bei der Kindererziehung.

Der DGB will den Besuch von Krippen, Kindergärten und Ganztagsschulen langfristig für alle Kinder verbindlich machen. Die DGB-Vize-Vorsitzende Sehrbrock sagte in einem Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung, Ziel müsse sein, dass der Besuch von Krippen, Kindergärten und Ganztagsschulen verpflichtend wird. Wenn man es ernst nähme mit der Chancengleichheit der Kinder, dürfe es keine Wahlfreiheit für die Eltern geben.

Sehrbrock ist zuständig für Jugend- und Bildungspolitik.
„Jetzt geht es um Überzeugungsarbeit“, sagte Sehrbrock. Zwar sehe sie für verpflichtende Krippen-Besuche „derzeit keine politischen Mehrheiten“. Man brauche einen langen Atem und müsse dicke Bretter bohren. Die Grünen begrüßten den Vorstoß.

Unterdessen forderte der Deutsche Städtetag deutlich mehr Geld vom Bund für die geplanten zusätzlichen Krippenplätze. Die bisher angebotenen vier Milliarden Euro reichten bei weitem nicht aus, um – wie vorgesehen – 500 000 Betreuungsplätze neu einzurichten und dauerhaft zu finanzieren, sagte Städtetagspräsident Christian Ude (SPD).

Allein die Investitionskosten betragen nach Udes Worten mehr als zwölf Milliarden Euro. Wenn im Endausbau für jedes dritte Kleinkind ein Krippenplatz angeboten werde, entstünden den Städten und Gemeinden zusätzliche Betriebskosten von 2,3 Milliarden Euro pro Jahr.

Quelle: Westdeutsche Zeitung

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